Private Haushalte maßgeblich für Verschwendung von Lebensmitteln verantwortlich

In Frankreich müssen Händler laut einem in der vergangenen Woche erlassenen Gesetz zukünftig vermeidbare Lebensmittelabfälle spenden, weiterverarbeiten oder kompostieren. Bei einem Verstoß droht den französischen Händlern eine Geldstrafe von bis zu 75.000 € oder zwei Jahren Gefängnis. In Deutschland ist jedoch kein Wegwerfverbot für Lebensmittel geplant. Die meisten Geschäfte in Deutschland gäben überflüssige Produkte bereits an Tafeln oder andere soziale Einrichtungen weiter, wird ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) diese Woche von der Deutschen Presseagentur (dpa) zitiert.

Bei der Lebensmittelverschwendung liegt Deutschland jedoch vor Frankreich. Rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgen Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte in Deutschland jedes Jahr als Abfall, hatte das BMEL 2012 ermitteln lassen. In Frankreich wandern hingegen schätzungsweise 7,1 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in die Tonne. Allerdings ist der Anteil der Supermärkte an der Lebensmittelverschwendung, gegen den Frankreich nun rechtlich vorgeht, kleiner als der Anteil der Privatleute. So stammen in Deutschland von den 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfall ganz 6,7 Millionen Tonnen aus privaten Haushalten.

Stefanie Awater-Esper in der topagraronline vom 10.02.2016, http://goo.gl/NA7p9p

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